Als kleine Kinder spielten Scarlett und Aurelius noch oft zusammen und verstanden sich, abgesehen von den üblichen geschwisterlichen Reibereien, auch gut. Aus den Augen aus dem Sinn traf es dann aber relativ gut, als Aurelius nach Hogwarts ging, und zwei Jahre später war Scarlett für ihn nur noch die nervige, uncoole kleine Schwester - nicht gut genug, um mit ihm und seinen Freunden abzuhängen. Nach dem Krieg, als Scarlett mithalf, ihn wieder aufzupäppeln, Vorschläge zur Berufswahl machte und nach ihrem Abschluss auch Aufgaben im Haushalt übernahm, damit er in Ruhe für seine Ausbildung lernen konnte, verstanden sie sich für ein paar Jahre besser. Sie mussten eben zusammenhalten, ohne Vater im Haus, dafür aber mit einer überforderten Mutter. Nachdem er jedoch im Berufsleben Fuß gefasst hatte, heiratete und sich als Familienoberhaupt etablierte, wurde er ähnlich herrisch wie sein Vater. Er war nun schließlich der Herr im Haus, er hatte das Sagen, er musste dem Namen Yaxley wieder einen besseren Ruf verpassen. Eine unverheiratete Schwester, die keiner richtigen Arbeit nachging, zwei abgebrochene Ausbildungen vorzuweisen hatte und sich mit dem Gold aus dem Familienverlies ein schönes Leben machte, passte da einfach nicht ins Bild.

Leon ist Scarletts Lieblingswesen. Er hält sie zwar ganz schön auf Trab, seit er bei ihr eingezogen ist, aber für ihn würde sie (fast) alles tun. Wo sie sich mit zwischenmenschlichen Beziehungen immer etwas schwergetan hat, versteht sie sich mit Leon ausgezeichnet.

Schon als kleines Kind war Oma Emilia Scarletts Lieblingsperson in der Familie. Sie ließ ihr einfach immer viel mehr durchgehen als ihre Eltern und sagte bei einem Ausflug in die Winkelgasse nie nein zu einem Eis oder Schokofrosch. Bis heute hat Scarlett ein schlechtes Gewissen, weil auch sie Teil des Familiendramas war, das Emilia schließlich ins St. Mungo's brachte. Die letzten Jahre hat Scarlett sie dort oft besucht und viel Zeit mit ihr verbracht, bis sie beim Anschlag ums Leben kam.

Das Verhältnis zu ihrer Mutter begann schwierig zu werden, als Scarlett in die Pubertät kam. Wo sie noch Papas kleine Prinzessin war, konnte sie für Mama nie etwas richtig machen - was andersherum aber genauso war. Ihre teils zickige Art hat sie sich garantiert von Imelda abgeschaut. Besonders nachdem Reginald inhaftiert wurde und die Nerven blank lagen, flogen im Hause Yaxley regelmäßig die Fetzen. Seit Scarlett nicht mehr zu Hause wohnt und nur noch ab und an zu Besuch kommt, verstehen die beiden Hexen sich besser. Von einer liebevollen Beziehung kann aber noch lange nicht die Rede sein.

Früher hat Scarlett zu ihrem Vater aufgesehen und hat ihn, seine Ansichten und seine Handlungen sogar verteidigt, nachdem er nach dem Krieg in Azkaban inhaftiert wurde. Seither sind viele Jahre ins Land gezogen und nicht nur die Welt, sondern auch Scarlett und Reginald haben sich verändert. Seit er vor einigen Jahren freigelassen wurde, ist ihr Verhältnis zermürbt. Er hält noch immer an Dingen fest, die seit bald zwei Jahrzehnten nicht mehr existieren, ist ein cholerischer Nörgler und lässt an nichts und niemandem ein gutes Haar. Dass Scarlett nicht verheiratet ist und fleißig Reinblut-Babys in die Welt setzt, ist ihm ein Dorn im Auge und er nutzt jede Gelegenheit, ihr dies klarzumachen. Da ist es kaum verwunderlich, dass sie ihn weitestgehend meidet, denn der Vater, den sie einst kannte und liebte, ist er schon lange nicht mehr.